Seite auswählen

Gestillte Bedürfnisse, zielgerichtetes Tun und stimmige Gefühle
Diese drei Ebenen in dir bewirken eine gelungene Veränderung:
Dein Wille, den du über den Verstand aktiviert hast: Das will ich anders haben und zwar so!
Deine Bedürfnisse und Motive: Ich brauche und möchte!
Deine Gefühle, die dir zeigen, welche Spur die für dich Beste ist: Das ist für mich stimmig!

Um deinen Willen, deine Bedürfnisse und deine Gefühle in dieselbe Richtung zu lenken, brauchst du Hinweise, was auf diesen drei Ebenen bei dir los ist.

Drei Ebenen – eine Richtung
Erste Ebene: Frag deinen Verstand, was er will. Was sagt er zu deinem Wunsch nach Veränderung? Was will er verändern? Welche Ideen hat er? Schreib alles auf, was dir in den Sinn kommt – bewerte nicht. Lass deinem Verstand Raum, frei zu äußern, was da ist. Er ist brillant im Sammeln von Informationen, dazu gehören Fakten ebenso wie Einwände – jetzt ist die Zeit, all das zu erfassen.

Zweite Ebene: Was sagt dein Gefühl zu den einzelnen Punkten, die du gesammelt hast? Welche Empfindungen tauchen auf? Vorfreude, Hoffnung, Unsicherheit, Angst…. Dein Körper kann dir eine gute Rückmeldung geben, was für dich stimmig ist und was nicht. Gehe jeden Punkt deiner Sammlung durch. Fühle in deinem Körper nach: Wo in deinem Körper fühlst du Zustimmung? Wenn dein Verstand dir ein Ziel mitgegeben hat – spürst du Ablehnung? Zustimmung zeigt sich eher in Wärme oder wohliger Schwere und Abneigung durch Verspannungen und Kälte.

Dritte Ebene: Auf dieser Ebene ziehst du idealerweise mit unbewussten Bedürfnissen und bewussten Motiven an einem Strang. Dazu musst du wissen, welche Bedürfnisse du tatsächlich hast. Oftmals können wir unsere Bedürfnisse nicht benennen. Da helfen uns Bilder – innere Bilder, die wir durch das Betrachten z.B. von Fotos in uns aufsteigen lassen, so dass wir darüber sprechen können. Was ist dir in deiner momentanen Lebenssituation wichtig, was brauchst du und was möchtest du? Welche Sehnsucht spürst du in dir? Schaue dir Fotos an und lass dich durch sie ansprechen. Die folgende Fotogalerie kann dir als Anregung dienen, genauso wie jedes Bild, das du irgendwo zu sehen bekommst oder in dir aufsteigt.

 

Bilder helfen Bedürfnisse zu entdecken
Atme durch und lass die Bilder auf dich wirken. Wenn du an deine momentane Lebenssituation denkst oder an ein bestimmtes Anliegen, eine konkrete Veränderung: Welches Foto löst in dir ein gutes Empfinden aus? Wenn ein Foto gemischte Gefühle auslöst, schaue weiter bis du ein bis zwei Fotos gefunden hast, die in dir ein gutes Gefühl (warm, wohlig, glücklich, positiv anregend, …) auslösen. Wenn dein Verstand dazwischen funkt („das ist doch nicht realistisch“ oder „was willst du denn mit dem Bild?“ etc.), dann schiebe ihn innerlich freundlich beiseite: „Danke für deinen Einwand, den kann ich später sicher gut gebrauchen – jetzt gerade nicht!“. Nimm 1-2 Fotos, die dich ansprechen! Was an diesem Bild ist für dich hilfreich, weil es dich z.B. ermutigt, tröstet, inspiriert, stärkt…? So kannst du nach und nach benennen, was du möchtest und brauchst.

Hol dir Unterstützung
Erzähle 2-3 Leuten, was du vor hast und zeige ihnen deine Bilder. Frag sie, welche Assoziationen, Gefühle, Beobachtungen, Fantasien in ihnen aufsteigen, wenn sie an dich und dein Vorhaben denken und dabei das Bild betrachten. Es geht nicht um Wertungen oder Diskussion – lass sie benennen, was ihnen durch den Kopf schießt. Schreibe dir alles auf. Wenn du eine Liste von Anregungen gesammelt hast, setze dich hin und gehe jeden Punkt durch. Mit Hilfe von zwei Skalen filterst du die für dich wertvollen heraus. Auf einer Skala von 0-10 bewertest du, ob diese Anregungen in dir etwas Negatives auslösen (wenn nein, mache ein Kreuz bei 0. Je stärker du negative Empfindungen spürst, umso höher bewertest du). Auf der zweiten Skala wertest du, wie stark die Rückmeldung bei dir etwas Positives auslöst (10 ist super positiv). Unbewusste Bedürfnisse und Motive zeigen sich oft körperlich durch Kribbeln, Anspannung, plötzliche „Freiheit im Kopf“ u.a.. Am Ende nimmst du nur die Anregungen, bei denen auf der Negativ-Skala eine 0 steht und bei der Positiv-Skala der Wert 7 oder höher.

Hilf deinem Gehirn
Im Grunde steht deiner Veränderung nichts mehr im Wege – du hast bereits mit diesen Schritten begonnen, innerlich bist du schon unterwegs. Formuliere aus den Anregungen, die du gesammelt hast, eine Art Slogan, wie du deine Veränderung angehen möchtest. Mit welcher Haltung möchtest du durch die Veränderung hindurch gehen. Lass dich davon leiten, was dir in den Sinn kommt. „Mutig, tapfer, nicht erschrecken“, „ich feiere jede Etappe“, „ich kämpfe mich da durch“ oder „kraftvoll und mit gut geplanten Schritten“ – so könnte ein Slogan für einen Veränderungsprozess lauten.
Wenn es um Motivation geht, funktionieren wir mehr mit Bildern als mit Worten. Das limbische System kennt keine Worte, kann Verneinungen und Vermeidung nicht erkennen. Formuliere deine Haltung positiv. Unser Gehirn assoziiert mit „nicht erschrecken“ eher Schrecken, positiv formuliert wäre „mutig, tapfer und gelassen“, aus „sorgenfrei“ wird „ruhig und stark“. Stell dir vor, du handelst so (wie das gehen kann, findest du hier).

Trage alles zusammen, was du positiv bewertet hast. Spüre, welche Kraft in dir steckt!
Und wieder wirst du ein Stück des Weges vorangekommen sein.