Wir feiern, weil wir mit unserem Hausprojekt schon so weit gekommen sind. Wir sind fertig, fast. Wir haben es also gemacht. Ein knapp 125 Jahre altes Haus saniert und die Möglichkeit für gemeinschaftliches Wohnen und Arbeiten geschaffen.
Fertiges
Woran haben wir festgemacht, dass wir fertig sind? Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Doch vieles von dem, was wir uns vorgenommen haben, sieht heute anders aus, als wir es uns beim Planen gedacht hatten. Einiges hat länger gebraucht bis es heute so aussieht, dass wir damit zufrieden sind. Anderes ging überraschend leicht von der Hand. Und womit wir zufrieden sind, muss nicht das sein, womit du zufrieden wärst. Ob wir also fertig sind, entscheiden wir selbst. Auch was wir mit dem „Unfertigen“ tun wollen!
Unfertiges
Nach meinem Empfinden ist einiges erst fast fertig. Manches davon nervt mich. Es gibt Bereiche, da fehlt mir eine übersichtlichere Ordnung. Dazu müsste von dem, was jetzt da ist, weniger da sein. Aussortieren, Wegwerfen, Weitergeben, anders nutzen. Doch für jemand, der auch hier lebt, ist das, was da ist, schon wenig. Es ist das, was nach einem ersten Sortieren noch übrig ist. Hier ist ein fast fertig. Immer wieder probieren wir gemeinsam aus, wann wir mit etwas fertig sind und stecken mittendrin, sind unfertig, halten aus.
Dann gibt es Unfertiges, mit dem ich gut leben kann. Weil ich selbst noch nicht klar bin, was ich damit möchte oder mir vornehme. Ich bin auf dem Weg zu entdecken, wie es sein kann und was werden wird. Welche Perspektiven der andere mitbringt. Das ist für mich spannend.
Feiern
Mit dem, was wir geschaffen haben, fühle ich mich wohl. Und das fast Fertige fordert mich heraus: Es fertig zu machen. Auf mich zukommen, sich entwickeln lassen. Inne zu halten. Kraft zu schöpfen. Weiteres zu bedenken. Und für heute ist das Haus fertig genug, um zu feiern. Ich freue mich!
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